iFatwa

http://www.flickr.com/photos/gigiibrahim/
Katzenvideos sind für Viele ein Grund, Facebook zu benutzen.

Der Tod von Steve Jobs wurde auch in der Arabischen Welt wahrgenommen, erfahre ich dank Global Voices. Was ohne den arabischen Frühling vielleicht pathetisch klingen würde, kann ich vor dem Hintergrund der Umwälzungen der letzten Monate nicht einfach als oberflächlich abtun:

@Azizshalan: Danke Steve. Was du uns gegeben hast sind nicht gewinnorientierte Produkte, sondern eine Gelegenheit unser Leben zu ändern.

Fraglich, mit Sicherheit, inwieweit diese  – mit Steve Jobs nicht zu Unrecht assoziierte – Idee des mobilen Internets einer privilegierten Oberschicht vorbehalten ist. Obschon eine kommunikationswissenschaftliche Diskussion noch aussteht: Facebook und Twitter waren während der Revolten allgegenwärtig oder vielmehr die Inhalte, die mit ihrer Hilfe verbreitet wurden. Über die Rolle von Social Media in der Arabischen Welt informiert der Arab Social Media Report der Dubai School of Governance. Einer der Verfasser, Fadil Salem, hat den auf repräsentativen Umfragen in verschiedenen arabischen Ländern beruhenden Bericht auf einer Konferenz der Deutschen Welle Ende Oktober in Bonn vorgestellt. Hier nur ein winziger Überblick über das untersuchte Phänomen Facebook, entnommen der Webseite (auf welcher der Bericht so aufbereitet ist, dass man sich die pdf-Datei mit der knapp 20-seitigen Druckversion nicht herunterladen muss):

  • The total number of Facebook users in the Arab world stands at 21,361,863 (Dec. 2010), up from 11,978,300 (Jan. 2010).
  • At the end of 2010, the country average for Facebook user penetration in the Arab region was5.94%.
  • The number of Facebook users in the Arab world increased by 78% in 2010.
  • GCC countries dominate the top five Arab FB users as percentage of population, with Lebanon being the only exception.
  • Egypt constitutes about a quarter of total FB users in the Arab region.
Anekdotisch und unkommentiert sei diese Geschichte angefügt, auch der übersetzten Zusammenstellung von Global Voices entnommen:

Aber es wäre nicht der Nahe Osten, wenn nicht auch die Religion ins Spiel käme.

Der Ägypter Bassem Sabry informiert uns:

شخص شبه معروف على تويتر كتب تويت بيطالب المسلمين بعدم الحزن او الدعاء لستيف جوبز لأنه غير مسلم. المهم انه كتب تلك التويت من iphone…

@Bassem_Sabry
: Jemand, der semiberühmt ist, hat Muslime dazu aufgerufen, nicht traurig zu sein oder für Steve Jobs’ Selle zu beten, da er kein Muslim war. Was wichtig ist, dass er diesen Tweet von einem iPhone gesendet hat.

Dalia behauptet:

@Daloosh: Dear #Salafi: if you’re going to tweet a fatwa against mourning Steve Jobs then for the love of God don’t do it from an Iphone. #RIDICULOUS

@Daloosh: Liebe #Salafis: wenn ihr eine Fatwa gegen die Trauer um Steve Jobs twittert, um Himmels Willen, tut es nicht von einem iPhone. #LÄCHERLICH

Bild lizensiert unter Creative Commons 2.0, Attribution. Die Rechte liegen bei Gigi Ibrahim.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert